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Es starten jeweils 2 Lehrgänge pro Jahr. Die genauen Daten entnehmen Sie dem Dokument “Kursdaten Lehrgang I”.
Während Jahrtausenden lebten unsere Urahnen im Einklang mit der Natur. Sie betrachteten sich ganz selbstverständlich als Teil der Natur, sie fügten sich ein in die Kreisläufe der Natur und der Schöpfung. Genaue Kenntnisse der natürlichen Abläufe waren überlebenswichtig, um ein Leben als Jäger und Sammler zu führen. Alles was benötigt wurde, kam direkt aus der Natur – Nahrung, Kleider, Heilmittel, Schutzhütten, Werkzeuge, Waffen, Gefässe und vieles mehr.
Naturvölker betrachteten Pflanzen, Tiere, Steine, das Wasser, den Wind, die Erde, die Sonne und die Sterne als Brüder und Schwestern oder Mütter und Väter. Sie wussten, dass sie alleine nicht leben konnten und waren überzeugt, dass der Geist in allen Dingen sie mit allem Lebendigen verband. Sie sahen das Leben in wiederkehrenden Kreisläufen; die Tageszeiten, die Jahreszeiten und auch das menschliche Leben von der Geburt bis zum Tod oder Übergang in die geistige Welt.
In der modernen Welt von heute ist uns dieses intensive Eins sein mit der Natur abhanden gekommen. Die Natur ist uns fremd, wir verstehen sie nur noch ansatzweise. Ebenso fremd sind uns häufig unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle.
Das uralte Wissen des Lebens im Einklang mit der Natur schlummert immer noch in uns allen. Es wartet darauf entdeckt und genährt zu werden. Die Ausbildungslehrgänge Natur- und Wildnispädagogik I und II lassen dich dieses Wissen wieder entdecken, in dein Leben einfliessen und anderen Menschen weitergeben.
Die Lehrgänge sind nach den Grundsätzen des Coyote Mentoring aufgebaut und erfüllen die Anforderungen für Weiterbildungen gemäss dem schweizerischen Qualitätszertifikat für Weiterbildungsinstitutionen EduQua.
3’400.- inkl. Kost und Logis (Übernachtung im Stall, im Zelt, unter einer Blache oder in Tipis)
3’100.- mit Frühbucherrabatt
Lehrgang I Frühling: Frühbucherrabatt bis Ende Januar des laufenden Jahres
Zahlungsmodalitäten: Mit der Anmeldung erhalten Sie eine Rechnung über den Gesamtbetrag der Ausbildung. Sollten Sie den Zahlungstermin nicht einhalten können, melden Sie sich bitte bei uns.
Alle Module starten um die Mittagszeit und enden Mitte Nachmittag.
Überlebenstechniken der Naturvölker geben Sicherheit im Umgang mit der Natur und helfen gleichzeitig, die Beziehung zur Natur zu stärken. Überleben in der Natur nach dem Vorbild der Naturvölker ist kein Kampf, sondern ein sich Einfügen in die Gesetze der Natur und der Schöpfung.
Die Kursinhalte bestehen aus Techniken und Wissen, die ein (Über-)leben in der Natur ohne moderne Hilfsmittel ermöglichen.
Teilnehmende lernen, eine sichere Feuerstelle zu bauen, Feuer zu bohren, Schutzhütten und Unterstände zu bauen, Gefässe zu brennen, ein Tier zu zerlegen (freiwillig), Jagdtechniken, Schleichtechniken, Tarnen und noch vieles mehr.
Lernerfahrungen sind auf unterschiedlichem Niveau möglich, Anfänger und Anfängerinnen werden genauso angesprochen wie erfahrenere Naturbegeisterte.
INHALTE
Naturvölker waren Meister des Fährtenlesens. Sie benötigten diese Kunst für die Jagd, vertieften damit gleichzeitig ihre Verbindung zur natürlichen Umgebung und schulten ihre Sinne. Verschiedene Jäger- und Sammlerkulturen entwickelten im Lesen von Fährten unglaubliche Fertigkeiten. So konnten die Fährtenleser der Apachen aus einem einzigen Fussabdruck mehrere Tausend Merkmale erkennen.
Dieser Kurs führt in die Kunst des Fährtenlesens ein. Anhand von Fährten werden die Tierart bestimmt und Rückschlüsse auf das Verhalten, das Alter, die Ursache und den weiteren Verlauf einer Fährte gezogen.
Auf einmal erscheint die Landschaft ganz anders. Geschichten offenbaren sich, Tiere erscheinen vor dem geistigen Auge, bis es kaum noch einen Unterschied macht, ob die Tiere selbst oder bloss die Fährten sichtbar sind.
INHALTE
Das Kursmodul natürliches Lernen und Naturwahrnehmung I beinhaltet die Lehr- und Lernmethode der Naturvölker, das Coyote Mentoring, und deren Verbindung mit modernen Lerntheorien. Naturvölker hatten keine formellen Schulen, ihr Wissen haben sie dennoch gezielt weitergegeben. Ohne dass dies auf den ersten Blick ersichtlich ist, bestanden zahlreiche Elemente im täglichen Leben, die das Weitergeben des Wissens und somit den Weiterbestand des Volkes garantierten. Kernroutinen, bestimmte Fragetechniken, gezielte Geschichten, die Form des Councils zur Entscheidungsfindung und Beratung, Zeremonien zu bestimmten Anlässen – die unzähligen Elemente des Zusammenlebens und Weitergebens von Wissen werden aus heutiger Sicht auch als „unsichtbare Schule“ bezeichnet.
Die theoretische Auseinandersetzung mit dem natürlichen Lernen, der Erfahrungsaustausch und das eigene Erleben als Kursteilnehmer(in) ermöglichen ein ganzheitliches Verständnis.
Ein weiterer wichtiger Inhalt dieses Moduls ist die aufmerksame Naturwahrnehmung. Das aufmerksame Beobachten auf dem geheimen Platz offenbart ein Geheimnis nach dem anderen:
Der Wind streicht kühl über die Haut, die Holunderblüten verbreiten ihren Duft, eine Amsel schlägt Alarm und kurz darauf schleicht ein Fuchs vorbei.
Plötzlich zeigt sich die Natur in einer noch nie wahrgenommenen Vielfältigkeit und Lebendigkeit.
Die Techniken der aufmerksamen Naturwahrnehmung und die Sprache der Vögel helfen, die Natur wachsam mit allen Sinnen zu beobachten.
INHALTE
Die Apotheke der Natur ist äusserst vielseitig, sehr wirksam und enorm faszinierend. Sehr viele wild wachsende Pflanzen besitzen heilende Kräfte und Wirkstoffe, gegen jede Krankheit sind eine oder meist mehrere Heilpflanzen gewachsen. Wer die heimischen Heilpflanzen gut kennt, kann viele Verletzungen und Krankheiten erfolgreich behandeln, ohne dabei moderne Hilfsmittel und Medikamente zu benötigen. Wer die natürlichen Gefahren genau kennt, kann einen Grossteil der möglichen Unfälle und zahlreiche Krankheiten vermeiden.
Inhalt dieses Kursmoduls sind das Kennenlernen von wild wachsenden Heilpflanzen und deren Anwendung. Es werden Salben, Sirup, Tinkturen und Pflanzenöle hergestellt, einige Pflanzen werden direkt im Rahmen der ersten Hilfe angewendet.
Anhand der praktischen und langjährigen Erfahrung der Naturschule Woniya aus den Tipilagern werden häufige Verletzungen und Krankheiten bei Angeboten mit Kindern diskutiert. Teilnehmende erfahren, welche Krankheiten und Verletzungen nach der ersten Hilfe vor Ort ärztlich behandelt werden müssen und wie die Alarmierung abläuft.
Ein weiterer Inhalt ist die Orientierung im Gelände ohne Kompass oder GPS.
INHALTE
Essbare Wildkräuter wachsen überall – am Wegrand, auf der Wiese, im Garten oder im Wald. Sie sind gesund, schmecken gut und nähren im Alltag wie auch in (freiwilligen oder unfreiwilligen) Überlebenssituationen. Das Kennenlernen und Sammeln von essbaren Wildkräutern stärkt die Beziehung zur Umgebung und zu den Pflanzen.
Die Zubereitung von Mahlzeiten in der Natur kann auf unterschiedlichste Weisen erfolgen. Eine Vielzahl von Kochtechniken machen das Kochen zum Erlebnis, sorgen für Abwechslung und ermöglichen Nahrungszubereitungen in unterschiedlichsten Situationen.
In diesem Kurs werden verschiedene Kochtechniken vermittelt: Backen im Steinofen, dampfkochen im Erdloch, kochen in der Glut, topfkochen sowie kochen in nicht feuerfesten Gefässen. Weiter werden zahlreiche essbare Wildkräuter bestimmt, gesammelt und zubereitet.
INHALTE
Dieses Modul findet in einem abgelegenen Bergtal statt. Gemeinsam wird ein einfacher Lagerplatz eingerichtet. Das Brennholz wird im Wald gesammelt, das Wasser direkt aus dem Bergbach entnommen. Gekocht wird auf der davor errichteten Lagerfeuerstelle und im selbstgebauten Steinofen. Es werden dabei verschiedene Kochtechniken angewendet.
In Teams wird die Umgebung auf der Suche nach Fährten erkundet. Ein Rückblick auf die Ausbildungszeit macht bewusst, was sich während dieser Zeit verändert hat. Der Ausbildungslehrgang wird als Gruppe abgeschlossen.
INHALTE
Die Kursmodule finden in der Region um Thusis, GR statt.
Die Teilnehmenden können während den Modulen in selbstgebauten Biwaks, im Stall oder in einem selbst mitgebrachten Zelt übernachten. Die Übernachtung in Biwak empfehlen wir aufgrund der damit verbundenen Lernerfahrungen besonders.
Die Mahlzeiten werden von Mitarbeitenden der Naturschule Woniya für die Teilnehmenden bereitgestellt. Die Teilnehmenden helfen bei bestimmten Lageraufgaben im Rahmen von Ämtlis mit und unterstützen damit das Küchen-Team.
Beim Essen kaufen wir die allermeisten Produkte (knapp 90%) in Bio-Qualität ein. Regionalität und Saisonalität sind uns ebenfalls wichtig, so beziehen wir das Gemüse von einem biologischen Gemüseproduzenten im Domleschg (Bio-Tisch in Almens).
Bei Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten geben wir uns Mühe, entsprechende Ersatzprodukte zuzubereiten. Um den Kochaufwand im Rahmen der Möglichkeiten zu halten und aufgrund der einfachen Lagerinfrastruktur müssen dabei ev. Kompromisse akzeptiert werden.
Vegetarische Ernährung ist problemlos, Fleisch wird in den Kursmodulen relativ wenig gekocht.
Wir möchten der Natur aufmerksam, mit allen Sinnen, unverfälscht begegnen. Die Ausbildungsmodule werden deshalb alkohol- und drogenfrei durchgeführt. Wir fordern die Teilnehmenden somit auf, während den Kursmodulen auf Alkohol und Drogen (insbesondere Kiffen) zu verzichten. Das Rauchen (Nikotin) ist selbstverständlich erlaubt.
Mit dem Abschluss der Ausbildung NW I …
Das Arbeitsfeld der Natur- und Wildnispädagogik wie auch der Naturpädagogik ist sehr vielseitig und etabliert sich immer mehr. Typische Arbeitsfelder sind:
Das Praktikum ermöglicht die praktische Erfahrung in der Leitung von natur- und wildnispädagogischen Angeboten. Das Praktikum umfasst 5 Tage bzw. 10 Halbtage, es kann bei selbstgewählten Organisationen durchgeführt werden. Die Praktikumsorganisation muss ähnliche Inhalte anbieten wie die im Ausbildungslehrgang Natur- und Wildnispädagogik I vermittelten Inhalte.
Die Voraussetzungen für das Erlangen des Zertifikats sind:
Sind alle Voraussetzungen erfüllt, stellt die Naturschule Woniya das Zertifikat aus. Es entspricht den eduQua-Anforderungen für Weiterbildungsinstitutionen. Das Zertifikat berechtigt, den Titel „Natur- und Wildnispädagoge NW 1“ (Natur- und Wildnispädagoge Naturschule Woniya 1) bzw. „Natur- und Wildnispädagogin NW 1“ (Natur- und Wildnispädagogin Naturschule Woniya 1) zu verwenden.
„Die Ausbildung hat mir persönlich sehr viel gegeben. Ich lernte mich und die Natur besser kennen, bin feinfühliger geworden, nehme die Natur und ihre Umgebung viel bewusster wahr. Da ich mich eher als “Kopf- und Realitätsmensch” sehe, bin ich begeistert, wie du Simon, die Natur (Mutter Erde) so feinfühlig, so real, näher gebracht hast.
Das Modul „Wahrnehmung” war für mich sehr prägend. Dankbarkeit, Ehrfurcht und eine tiefe Zufriedenheit haben von mir Besitz ergriffen und tun es immer noch. Ich fühle mich gut und bin zufrieden – das ist einfach schön und unbezahlbar.” Andrea
„Es ist fast unglaublich, was sich in mir und um mich bewegt hat, ausgelöst durch die Naturschule Woniya. Ich habe wieder Lebensfreude und Kraft gefunden und freue mich auf jeden neuen Tag, streife wieder wie früher einfach so durch den Wald und lasse mich von der Natur begeistern.” Angela
„Ich kann viele Aspekte aus der Ausbildung mitnehmen. Zum einen ist dies eine gewisse Befriedigung, urhandwerkliche Tätigkeiten ausgeübt zu haben. Noch wichtiger für mich ist das Kennenlernen des „Coyote Teaching”. Hier habe ich im Aussen zum ersten Mal die Verbindung von moderner Zeit und modernen Erkenntnissen mit der Lehrmethodik der Natur- und Urvölker gefunden. Genau dies ist ein Punkt, welchen ich gesucht hatte! Konkret thematisiert wurde die Pädagogik relativ wenig. Simon hat sie und die Art und Weise des „Kojoten” jedoch durch und durch vorgelebt, hat darauf vertraut, dass alle das mitnehmen, was passt, hatte klare inhaltliche Vorstellungen und blieb stets im Fluss der Geschehnisse, führte Schritt um Schritt immer wieder an und über Grenzen. So lehrte er wahre Pädagogik vom Anfang bis zum Schluss! Unglaublich, was dabei Raum bekam, wie ganz unterschiedliche Menschen zu einer Gruppe wurden, alle mit allen konnten, wie viele davon Inspiration und Unterstützung für ihren persönlichen Lebensalltag erhielten.
Wenn es nach mir ginge, würde ich alle angehenden Lehrpersonen in die Ausbildung Natur- und Wildnispädagogik schicken!” Muran
“Bevor ich begann, Natur- und Wildniskurse zu besuchen, war für mich eine Wiese grün und bestand aus Gras. Heute gibt es da verschiedenste Wegeriche, die man auf Wunden reiben kann, da duften Brennnesseln, deren Blätter und Blüten den Salat verfeinern, dort blüht das Johanniskraut und kündet die Sommersonnenwende an. Es ist eine wunderbare Erfahrung, wenn ich für einen Tee nicht zum Teebeutel greifen muss, sondern etwas frisches Johanniskraut, das ohne mein Zutun vor der Haustüre wächst, ernten kann.” Beat
„Auch ein Jahr nach der Ausbildung blicke ich sehr gerne zurück. Bei jedem Waldspaziergang erinnere ich mich an die Kurse. Die Zeit hat mir vieles gegeben, das für die persönliche Entwicklung und für die Verbindung zur Natur essentiell ist. Die Kurse haben in mir eine Urkraft und eine Sehnsucht wiederentfacht. Ich versuche, das Gelernte im Alltag zu integrieren und weiterhin anzuwenden, aber es stellt sich als sehr schwierig bis beinahe unmöglich heraus. Das wiederum regt mich dazu an, meinen Alltag und unsere Gesellschaft zu hinterfragen. Warum fällt das mir und vielen anderen ex-Teilnehmern so schwer? Ich kann das noch nicht ganz beantworten, aber ich in weiterhin gewillt, die Verbindung zur Natur beizubehalten und zu vertiefen. Dir Simon und allen Mitarbeitenden der Naturschule Woniya: Herzlichen Dank!” Vanessa
Der Verein Naturschule Woniya ist eduQua zertifiziert. Die Ausbildungslehrgänge Natur- und Wildnispädagogik I und II erfüllen somit die Anforderungen an das Qualitätsmanagement von Weiterbildungs-Institutionen nach eduQua:2012.
Die Naturschule Woniya ist seit 2017 Partner und seit 2019 Hauptpartner bei ERBINAT – dem Verband Erleben und Bildung in der Natur Schweiz.